Projekttag zum Thema Flüchtlinge endet mit prominent besetzter Podiumsdiskussion

Für einen Freitagvormittag hatte sich schon eine äußerst illustre Runde im Schulgebäude Niederzier eingefunden. Bürgermeister Hermann Heuser aus Niederzier war erschienen, der stellvertretende Bürgermeister aus Merzenich, Hans-Willi Weingartz und der Landtagsabgeordnete Peter Münstermann ebenso. Außerdem war es Koordinator Guido Müller gelungen, mit Stephan Huelsmann und Eva Grommes von der Flüchtlingsinitiative RheinFlanke und dem ebenfalls in der Flüchtlingsarbeit tätigen Christian Bohnenpoll drei junge Menschen aus Köln nach Niederzier zu holen, die durch ihre tägliche Arbeit mit Flüchtlingen als wirkliche Experten auf diesem Gebiet bezeichnet werden können. Anderthalb Stunden unterhielten sich im zweiten Teil des Projekttages die sechs Gäste vor 250 OberstufenschülerInnen der Gesamtschule über drängende Fragen zum Umgang mit Flüchtlingen.

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Vorher hatten die Referenten aus Köln die SchülerInnen die EF, Q1 und Q2 in drei Blöcken über interessante Bereiche der Flüchtlingsarbeit informiert. Stephan Huelsmann und Eva Grommes erzählten davon, wie sie täglich mit einem Bus der Organisation RheinFlanke Flüchtlingslager in Köln anfahren, um die Kinder und Jugendlichen für vier Stunden mit Spiel- und Sportmöglichkeiten aus der aktivitätsarmen Normalität ihres Flüchtlingsdaseins zu entführen. Mit einem Film und praxisnahen Erläuterungen beeindruckten die beiden das Publikum, wie aus vielen Rückmeldungen zu hören war: „Dieser Vortrag war besonders interessant“, meinte z.B. Julia Bongartz und Christopher Mundt betonte: „Mein Respekt für ihre tägliche Arbeit ist riesengroß.“ Zudem zeigte Eva Grommes den SchülerInnen Bilder von ihrem Irakaufenthalt im September und vermittelte dem Publikum Eindrücke aus den Kriegsgebieten, die ein vorschnelles Urteil über Flüchtlinge verbieten werden.

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Auch Christian Bohnenpoll, der seit zwei Jahren ein großes Flüchtlingsheim in Köln betreut, stieß bei seinem Vortrag auf gespannte und interessierte Schülerohren. Er erläuterte den ZuhörerInnen verständlich den bürokratischen Weg eines Flüchtlings und verdeutlichte, welche Hürden der Bürokratie einer schnellen Aufnahme im Wege stehen können. Nicht nur Maria Krantz fand auch bei ihm „wahnsinnig interessant, Menschen zuzuhören, die im direkten Kontakt zu Flüchtlingen stehen und aus eigener Erfahrung berichten können.“

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Nach diesem zweistündigen Informationsinput folgte die Podiumsdiskussion, die mit Marvin Koch und Justin Vogt zwei Oberstufenschüler der Q1 souverän moderierten. Die Teilnehmer waren sich einig, dass Land und Kommune vor einer schweren Aufgabe stehen, die der Politik und dem Bürger vieles abverlange. An mancher Stellen wurde aber auch sehr kontrovers diskutiert, zumal mit Justine Honeyman und Dennis Nolden zwei Q2-Schüler die Rolle zweier „besorgter Bürger“ vorbereitet hatten, die einige kritische Fragen an die Kommunalpolitiker stellten. Auch bei der Frage, wie Politik bürokratische Hürden abbauen kann, gingen die Meinungen auseinander. Insgesamt aber zeigten sich Helfer und Politiker voller Tatendrang: gegen rechte Parolen, für Integration und Berücksichtigung der Bürgerinteressen. „Trotz unterschiedlicher Ansichten zeigten sich alle Teilnehmer zuversichtlich“, meinte Pia Junggeburth.

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Den Satz des Tages lieferte schließlich Stephan Huelsmann: „Geht hin – und helft“ meinte der ehemalige Polizist auf die Publikumsfrage, wie man sich als Schüler denn einbringen könne. Friederich Ebel aus der Q1 beherzigte diesen Rat direkt: „Ich habe den ganzen Nachmittag in einem Flüchtlingsheim verbracht und den Jugendlichen Deutsch beigebracht!“, erzählt er. Mehr kann man von einem Projekttag nicht erwarten. Auch Schulleiter Hermann-Josef Gerhards war begeistert: „Es ist eine Freude, an einer solchen Gesamtschule die Schüler auf das Abitur vorbereiten zu dürfen!“

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