Rede des Abiturienten Marco Meisen anlässlich der Abiturfeier 2014

Sehr verehrte Ehrengäste,
werte Lehrerschaft,
sehr geehrte Eltern,
liebe Abiturientinnen und Abiturienten,

heute ist nicht nur für mich ein bedeutender und großer Tag, sondern auch für all die Anwesenden dieser Entlassfeier des Abiturjahrgangs 2014. In diesem Jahr darf ich mich glücklich schätzen, einer der vielen Abiturienten dieser Schule zu sein. In den letzten Jahren durfte ich vieles dazu lernen, Erfahrungen sammeln und neue Kontakte knüpfen. Rückblickend sind dreizehn Jahre Schule eine verdammt lange Zeit, aber sie ist sinnvoll. Die letzten Jahre haben mich nicht nur um Wissen reicher gemacht, sondern auch um soziale Kompetenzen.

Vielen Eltern konnte ich in den letzten Jahren diese Schule weiterempfehlen. Wissen sie warum?

Diese Schule verfolgt nicht den sogenannten „Dienst nach Plan". Diese Schule ist für seine Schülerinnen und Schüler in jeder schwierigen Situation da. Ich fühlte mich nie wie ein Schüler, ich fühlte mich wie ein Mitglied in einer großen Familie. Ich durfte in den letzten Jahren eine zweite Familie kennenlernen, die mich genauso wie meine Eltern in nicht immer ganz so einfachen Situationen aufgefangen hat. Wissen ist Macht, aber Macht setzt auch Persönlichkeit voraus.

Diese konnte ich in den neun Jahren Gesamtschule Niederzier/Merzenich bilden und ich bin stolz darauf, sagen zu können, dass ich Schüler dieser Schule war, denn es war eine angenehme Phase meines Lebens, die ich hier verbringen durfte. Auch wenn es gelegentlich stressig war, konnte man dies mit dem familiären Umgang mit den Lehrern kompensieren. Tage wie diese kommen nur einmal im Leben vor, so darf ich hoffen, dass nicht nur mir, sondern auch allen anderen Anwesenden dieser Tag ewig in Erinnerung bleiben wird.

Zwar bekleidete ich nie das Amt des urtypischen Klassensprechers oder Schülersprechers, aber trotzdem kann ich sagen, dass ich den Geist dieser Schule auch in Zukunft gegenüber allen Menschen, die mir in meinem Leben begegnen werden, vertreten werde. Auch denen gegenüber, die das System der Gesamtschule ablehnen.

Viele von uns werden bemerkt haben, dass Schüler anderer Schulformen bevorzugt werden, sei es bei Kooperationen oder in Bewerbungsverfahren, welche alle von uns durchlaufen haben. Doch eines können wir behaupten: Wir sind eine große Familie, die sich nie durch den Leistungsdruck zerschlagen lassen hat. All die vielen Schuljahre, die wir nun auf unseren Buckeln haben, haben uns nur noch mehr zusammengeschweißt. Und schon Rainer Maria Rilke sagte: „Ob etwas Leben werden kann, das hängt nicht von den großen Ideen ab, sondern davon, ob man sich aus ihnen ein Handwerk schafft, ein tägliches, etwas, was bei einem aushält bis ans Ende."

Doch heute ist der Tag gekommen, wo wir alle verschiedene Wege gehen werden und somit wird eine große Familie getrennt. Ich verlasse diese Schule mit einem weinendem und einem lachendem Auge, denn zum Einen waren dort all die positiven Ereignisse, an die ich mich bis heute und ich hoffe auch in ferner Zukunft erinnern werde, mit Freude zurückblicke, aber zum Anderen ist heute auch der traurige Abschied gekommen, den wir allesamt verkraften müssen.

Auch wenn heute der Vorhang fallen möge, wird die Erinnerung an einen besonderen Abschlussjahrgang, welcher Höhen und Tiefen überwunden hat, lange Zeit in unserem Gedächtnis bleiben, sodass wir immer das Gefühl haben werden zu einer großen Familie dazu gehört zu haben.

Somit danke ich all denjenigen, die uns als Jahrgang und auch als Schüler all die Jahre unterstützt haben, und hoffe, dass wir trotz der stressigen und aufregenden Zeit, gute Schüler sein konnten, die ihre Rolle als Schüler ernst genommen haben. Ich bedanke mich für die letzten drei Jahre, die ich in der Oberstufe verbringen durfte, aber auch für das Engagement der Lehrer, die alles daran setzten, dass wir unseren weiteren Weg bestreiten dürfen. Als Dank konnte ich nur diese Rede formulieren, aber diese kommt wirklich sehr von Herzen.

Vielen Dank!

Niederzier, 27.06.2014

Rede der Abiturientin Isabelle Pohl anlässlich der Abiturfeier 2005

Sehr geehrte Schulleitung,

werte Lehrerschaft,

liebe Eltern und Gäste,

und vor allem: LIEBE ABITURIENTINNEN und ABITURIENTEN!

Bevor ich beginne, möchte ich mich kurz vorstellen, damit auch jeder weiß, wem er die nächsten drei Minuten zuhören muss. Mein Name ist Isabelle Pohl und ich habe meine letzten drei Schuljahre hier in der gymnasialen Oberstufe der Gesamtschule Niederzier-Merzenich verbracht.

Der Grund, weshalb ich heute hier oben stehe, ist ein relativ einfacher: Wie vielleicht die meisten hier wissen, verfüge ich über ein sehr stark ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis. Deshalb konnte ich es mir auch heute an unserer Abifeier nicht verkneifen, einige Worte zu sagen.

Vorab muss ich sie erst einmal enttäuschen: Die jetzt folgende Rede wird weder von Insiderwitzen gefüllt sein, noch wird es lustige Anekdoten geben. Verstehen Sie mich nicht falsch. Die Taschentücher können sie zumindest NOCH in ihren Taschen lassen!

Wenn ich in der letzten Zeit immer häufiger frustrierten Gymnasiasten erklären musste, wie mein Abiturdurchschnitt zustande gekommen ist, bin am Ende jedes Mal ich es, die frustriert aufgeben muss. Der Vergleich von Gesamtschulen zu Gymnasien war in den letzten drei Jahren so oft Inhalt angeregter Diskussionen, dass mir eigentlich schon lange die Lust vergangen ist, unsere Schule immer wieder aufs Neue verteidigen zu müssen. Mittlerweile verspüre ich auch nicht mehr das Bedürfnis, jeden meiner Freunde davon zu überzeugen, dass einem das Abitur hier nicht geschenkt wurde, und das unser Niveau keineswegs unter dem eines Gymnasiums liegt.

Leider können und wollen die meisten dieses aber einfach nicht verstehen.

Diejenigen von uns, die nicht seit der 5. Klasse hier waren und zu Beginn der 11 aus den verschiedensten Gründen hierhin gewechselt sind, werden vielleicht die einzigen bleiben, die verstehen, was auf unserer Schule anders gemacht wird als woanders.

Jeder von uns Abiturienten denkt sicherlich in letzter Zeit automatisch an seine letzten 13 Jahre Schulzeit zurück. An die Grundschule, den ersten Schultag, Klassenfahrten, den Beginn der Oberstufe, bis hin zur letzten Abiturprüfung. Dabei ist es ganz klar, dass nicht jede mit der Schule verbundene Erinnerung eine Positive ist ..... schließlich sagt man ja, dass schlechte Erfahrungen uns wachsen lassen ..... was wir einfach mal so glauben müssen.

In der letzten Zeit ist mir jedoch eine Sache besonders aufgefallen. Als ich mit ehemaligen Klassenkameraden oder Abiturienten anderer Schulen sprach, überwogen fast jedes mal die negativen Erinnerungen an ihre Schullaufbahn. Nur selten gibt es jemanden, der beim Sprechen über seine Schule wenigstens auch nur ein kleines Lächeln zeigt.

Der aufgestaute Hass gegenüber einigen ihrer Lehrer hingegen kann in einigen Fällen so leidenschaftlich sein, dass das enorme Gewaltpotenzial einen nie darauf bringen würde, dass dieser Schüler 13 Jahre lang pädagogisch begleitet wurde. Nun scheint diese Beziehung zwischen Lehrern und Schülern wohl die Häufigste zu sein, ist also demnach normal.

Es ist also "normal", dass man auf seine Schule, inklusiv all ihrer Lehrer nicht besonders gut zu sprechen ist? Dass man an seine Schulzeit denkt und dann sofort an die Steine, die einem in den Weg gelegt wurden? Dass man sich an die Motivation erinnert, die einem bereits in der 5. Klasse genommen wurde? Dass man den riesigen Wunsch hat, nach dem Abitur keinem seiner Lehrer mehr über den Weg zu laufen?

Klar, man kann und darf die Schulzeit einfach nicht genießen! Das wäre absolut unnatürlich und nicht im Sinne des Erfinders. Und ich übertreibe keineswegs, denn diese Gefühle kann ich nur allzu gut nachvollziehen. Genauso habe ich mich gefühlt, als ich nach der 10. Klasse meine alte Schule verließ. Der Einstieg in die Oberstufe, der ja eigentlich begleitet werden sollte von Eifer und wenigstens einem Funken Motivation, war damals eher gefüllt von absoluter Unlust und Misstrauen.

Als ich dann zufällig auf diese Schule aufmerksam wurde und mich damals aus völliger Verzweiflung an einer Gesamtschule anmeldete, kam ich hierhin mit dem Gedanken: "Es kann eigentlich nur besser werden!" - Und ... das wurde es!

Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich gerne zur Schule gekommen (so gerne wie man eben zur Schule kommen kann) und ich weiß jetzt, dass nicht alle Lehrer dieser Welt gegen einen sind.

Jedes Mal, wenn unsere Schule nicht ernst genommen wird, denke ich mir nur: "Du tust mir leid! Du wirst nie wissen, wie es sein kann, auf seine Schulzeit zurück zu blicken und zu lächeln!"

Aber was ist eine gute Schule? Meiner Meinung nach zeichnet sich eine gute Schule dadurch aus, dass sie mit den unterschiedlichsten Schülern umgehen kann. Dass man sich Zeit für sie nimmt und jeder gerecht behandelt wird. Das wichtigste, was man als Jugendlicher lernen muss, ist doch eigentlich, sich nicht nur eine eigene Meinung zu bilden, sondern sie auch äußern zu dürfen. Ohne es zu merken, haben wir es hier gelernt. Vielleicht werden dies einige von uns später einmal zu schätzen wissen, was wir hier wie selbstverständlich durften. Schüler anderer Schulen werden das wahrscheinlich so nie erfahren.

Fazit meiner Oberstufenzeit an dieser Schule - es wurde mir und den meisten Anderen geschenkt:

  • Motivation zu lernen, die ich nie kannte,
  • Vertrauen zum Lehrer, das ich nie kannte,
  • Toleranz untereinander und
  • ein angenehmes Lernklima!

Und als Ergebnis aus allem .... zwar auch mein Abitur ...... aber eigentlich noch viel mehr!

Zurückgeben kann ich leider nichts außer, dass ich und (ich glaube) auch meine Mitschüler zu schätzen gelernt haben, wie wir die letzten drei Jahren hier zusammen verbringen durften.

Vielen Dank dafür!

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