Das Deutschförderkonzept an der Gesamtschule Niederzier/Merzenich

Erfolg in der Schule ist nur möglich, wenn Schülerinnen und Schüler sich im Unterricht angemessen ausdrücken können, wenn sie lesen und schreiben können. Sie müssen in der Lage sein, Bildungssprache zu verwenden. Sprech-, Schreib- und Lesekompetenzen müssen daher gefördert werden.

Da dies insbesondere eine Aufgabe des Faches Deutsch ist, fördern und fordern wir unsere Schülerinnen und Schüler schon von Beginn des Jahrgangs 5 an nach einem besonderen Konzept, damit sie ein möglichst hohes bildungssprachliches Kompetenzniveau erreichen.

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Förderung im Klassenverband

In den Jahrgängen 5 und 6 wird das Fach Deutsch im Umfang von vier Zeitstunden, statt der geforderten drei, unterrichtet. Die zusätzliche Deutschstunde wird genutzt, um vor allem die Rechtschreibung konsequent zu trainieren. Die Schülerinnen und Schüler lernen die Strategien der Freiburger Rechtschreibmethode (FRESCH) kennen und anwenden. Außerdem werden das Lesen und der Umgang mit Texten geübt. In dieser zusätzlichen Deutschstunde soll im hohen Maße binnendifferenziert gearbeitet werden.

Lesewettbewerb

Einen besonderen Stellenwert erhält das Lesen im Jahrgang 6, da unsere Schülerinnen und Schüler seit mehreren Jahren am Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels teilnehmen. Zunächst werden in jeder Klasse die beiden besten Vorleser ermittelt, wobei die Mitschülerinnen und -schüler als Jury beteiligt sind. Anfang Dezember findet dann unter Leitung der Koordinatorin der Wettbewerb mit den zehn besten Leserinnen und Lesern der fünf Klassen statt. Alle erhalten kleine Preise, die drei Erstplatzierten werden mit einem Buch ihrer Wahl ausgezeichnet. Die Schulsiegerin bzw. der -sieger vertritt unsere Schule auf Kreisebene.

Zudem wird die Lesekompetenz in den Jahrgängen 5 und 6 im AG-Bereich durch das Angebot des web-basierten Programms „Antolin“ gefördert.

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Förderung im jahrgangsübergreifenden Förderunterricht

Ein zentraler Bestandteil des Förderkonzepts ist die individuelle Förderung einzelner Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen in den Jahrgängen 5 und 6, die von einer Lehrkraft organisiert und durchgeführt wird. Zu Beginn des Jahrgangs 5 führen die Deutschlehrerinnen und -lehrer die Hamburger Schreibprobe durch. Aufgrund der Diagnose der Testergebnisse werden dann die zehn bis 15 Kinder des Jahrgangs mit den größten Defiziten im Bereich der Rechtschreibung dem Förderunterricht zugewiesen. In zwei Stunden pro Woche besuchen sie den Förderunterricht im eigens eingerichteten Förderraum und lernen in kleinen Gruppen. Im Jahrgang 6 wird der Förderunterricht in einer Stunde pro Woche fortgeführt. In dieser Zeit nehmen die Schülerinnen und Schüler nicht am Fachunterricht der Klasse teil. Dieses Verfahren ist mit den Kolleginnen und Kollegen, an deren Unterricht diese Schülerinnen und Schüler nicht teilnehmen, abgesprochen.

Zu Beginn des Jahrgangs 5 lernen die Schülerinnen und Schüler zunächst drei der Strategien der FRESCH-Methode (Schwingen, Verlängern, Ableiten) kennen, wenden sie an und verbessern so ihre Kompetenzen im Bereich der Rechtschreibung. Dabei arbeiten alle nach ihrem eigenen Tempo. Etwa ab den Herbstferien arbeiten dann alle Kinder individuell mit Arbeitsplänen an ihren eigenen Fehlerschwerpunkten. Dabei werden zum einen die erlernten Strategien regelmäßig wiederholt, aber auch andere Regeln, wie zum Beispiel die Groß- und Kleinschreibung, werden hinzugenommen. Neben Arbeitsblättern sehen die Arbeitspläne Eigen- und Laufdiktate sowie Aufgaben, die am Computer gelöst werden, vor. So lernen die Förderschülerinnen und -schüler zudem den Umgang mit den Laptops, die im Förderunterricht zur Verfügung stehen. Außerdem enthält jeder Arbeitsplan ein Spiel, mit dem die verschiedenen Rechtschreibphänomene abwechslungsreich geübt werden. In welcher Reihenfolge die Aufgaben bearbeitet werden, entscheiden die Schülerinnen und Schüler selbst. Aufgrund der kleinen Gruppen hat die Förderlehrerin viel Zeit für jedes einzelne Kind und kann jederzeit bei auftretenden Schwierigkeiten unterstützen. Dabei wird ein weiteres Ziel des Förderunterrichts erreicht, nämlich dass die Schülerinnen und Schüler immer selbstständiger werden und auch lernen, Aufgabenstellungen gründlich zu lesen und Hilfsmittel, wie zum Beispiel den Wortprofi (Rechtschreiblexikon) zu nutzen. Außerdem fällt es vielen in der kleinen Gruppe leichter, sich über einen längeren Zeitraum konzentriert mit einer Aufgabe zu beschäftigen. Die Kontrolle der erledigten Aufgaben erfolgt durch die Förderlehrerin, die ein Feedback gibt, beim Berichtigen unterstützt und so Hinweise erhält, um den weiteren Lernprozess zu steuern.

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In den letzten zehn bis 15 Minuten der Förderstunden üben die Schülerinnen und Schüler flüssiges und genaues Lesen. Sie geben sich selbst ein Feedback, indem sie den Schwierigkeitsgrad der Leseaufgabe beurteilen, aber sie lesen auch der Förderlehrerin das Geübte vor.

Um den Lernfortschritt zu überprüfen, wird halbjährlich der Test wiederholt. So kann die Förderlehrerin sehen, ob und in welchen Bereichen schon Erfolge erzielt wurden und an welchen Fehlerschwerpunkten weitergearbeitet werden muss. Die Eltern erhalten im Rahmen des Elternsprechtags eine Rückmeldung zu den Lernfortschritten und dem Arbeitsverhalten ihrer Kinder.

Der Besuch der Förderstunden wird auf dem Zeugnis halbjährlich dokumentiert.

Mit dieser Förderung in den Jahrgängen 5 und 6 setzen wir auch die Empfehlungen zur „Förderung von Schülerinnen und Schülern bei besonderen Schwierigkeiten im Erlernen des Lesens und Rechtschreibens (LRS)" um. (Informationsschrift zum LRS-Erlass NRW: BASS 14-01 Nr.1, Stand: 01.04.2015)

Laut Beschluss der Fachkonferenz Deutsch werden bei Klassenarbeiten und schriftlichen Übungen die Rechtschreibleistungen der dem Förderunterricht zugewiesenen Kinder nicht in die Beurteilung aufgenommen. Dies gilt bis zum Ende des Jahrgangs 7. Zu Beginn des Jahrgangs 8 wird erneut die Hamburger Schreibprobe (HSP 7-8) durchgeführt und aufgrund der Ergebnisse festgelegt, bei welchen Schülerinnen und Schülern die Rechtschreibleistungen nicht in die Beurteilung aufgenommen werden. Die Festlegung erfolgt durch die Fachkonferenz Deutsch in Absprache mit der Abteilungsleitung II.

Profilkurs im Jahrgang 7

Zielgruppe des Profilkurses im Jahrgang 7 sind Schülerinnen und Schüler, bei denen noch unklar ist, ob sie am Ende des Jahrgangs 7 dem Deutsch-E-Kurs zugewiesen werden, weil sie im Bereich Ausdruck und Grammatik noch unsicher sind. Die Schülerinnen und Schüler verpflichten sich, wenn die Mitschülerinnen und Mitschüler schon frei haben, den Profilkurs regelmäßig zu besuchen. Die Deutschlehrerinnen bzw. -lehrer schlagen basierend auf den schriftlichen Leistungen und der Arbeitsbereitschaft im Deutschunterricht vor, wer für den Profilkurs infrage kommt. Erwartet wird eine motivierte Mitarbeit.

Wiederholt und vertieft werden Grundbegriffe der Grammatik, aber vor allem das Ausdrucksvermögen wird geschult. Zwar arbeiten in diesem Kurs alle an denselben Themen, aber es gibt binnendifferenzierende Maßnahmen, z.B. werden die Methoden so gewählt, dass das Arbeitstempo individuell ist und schnelle Schülerinnen und Schüler auch zusätzlich anspruchsvollere Aufgaben erhalten.

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Profilkurs im Jahrgang 8 und 9

Nach dem Wechsel der Schülerinnen und Schüler zu Beginn des Jahrgangs 8 nach Niederzier wird der Profilkurs von einer Lehrkraft am Standort Niederzier fortgesetzt. Die Schülerinnen und Schüler besuchen einmal in der Woche den Profilkurs und nehmen in dieser Zeit, in Absprache mit den Kolleginnen und Kollegen nicht am Unterricht der Klasse teil.

Zugewiesen werden die Schülerinnen und Schüler von den Fachlehrerinnen und -lehrern in Merzenich am Ende des 7. Jahrgangs bzw. ab dem Ende des ersten Halbjahres im Jahrgang 8 von den unterrichtenden Fachlehrerinnen und -lehrern. Zielgruppe sind gute G-Kurs-Schülerinnen und Schüler, die bei der möglichen Aufstufung in den E-Kurs unterstützt werden, sowie schwache E-Kurs-Schülerinnen und Schüler, die ihre Leistungen stabilisieren sollen, damit sie nicht abgestuft werden. Erwartet wird eine motivierte Mitarbeit. Seit Bestehen der Profilkurse gelang etwa einem Drittel der G-Kurs-Schülerinnen und Schüler die Aufstufung in den E-Kurs.

Die Themen der Profilkurse sind angebunden an die Unterrichtsvorhaben in den Deutschkursen die Bereiche

  • Reflexion über Sprache: vor allem Wortarten, Satzreihe und Satzgefüge, Rechtschreibung
  • Sprechen: z.B. Vortragstechnik, Argumentieren
  • Schreiben: z.B. Inhaltsangabe, Analyse von Texten
  • Lesen: z.B. Umgang mit Sachtexten und literarischen Texten.

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