Arbeiten wie die Historiker
AG800M beschäftigt sich ein halbes Jahr lang mit seriöser Quellenarbeit
Natürlich hat auch unsere Gesamtschule die 800-Jahr-Feier der Gemeinde Merzenich in ihre schulischen Aktivitäten aufgenommen. In Kooperation mit der Gemeinde, vertreten durch Stadtarchivarin Inga Mehlert-Garms, traf sich eine 25-köpfige Schülergruppe aus den Jahrgängen 6 und 7 jeden Dienstagnachmittag, um Wissenswertes über bekannte lokale Betriebe in der Gemeinde Merzenich zu erarbeiten. Ziel der Forschungsarbeit war eine Kombination aus digitaler und analoger Ausstellung. Die Arbeitsergebnisse werden im Festjahr 2025 auf social media, in den Amtsblättern und im Rahmen einer schulischen Präsentation veröffentlicht.
Unter Anleitung der vier Lehrkräfte Rebecca Embgenbroich, Jennifer Geißel, Florian Schnock und Dietmar Reschke wurden die Schüler*innen im Laufe des Schuljahres an konkrete Methoden historischen Arbeitens herangeführt. Dabei spielten unterschiedliche Fragestellungen eine Rolle: Wie funktioniert Geschichtsforschung? Wie wird ein Zeitzeugengespräch vorbereitet, durchgeführt und ausgewertet? Wie werden die Arbeitsergebnisse aufbereitet und auf Plakaten für interessierte Bürger dokumentiert?
Die Schüler*innen hatten die Möglichkeit, mit lokalen Unternehmer*innen zu sprechen und diese als Zeitzeugen der Merzenicher Wirtschafts- und Sozialgeschichte zu interviewen, von der Friseurmeisterin, den Tankstellenbetreibern bis hin zu den örtlichen Bäckern, Floristikbetrieben oder zur ehemaligen Musikkapelle Garding.
Viele Herausforderungen, denen sich die 25 Schüler*innen mit Freude und Interesse stellten. Vor allem der Aspekt des historischen Lernens über den Fachunterricht hinaus wurde von den Lehrkräften hervorgehoben, aber auch die enge Verbindung der Schule mit der Gemeinde Merzenich und seiner Geschichte. „Zu sehen, dass hinter den bekannten Orten in Merzenich tolle Menschen und viel Menschlichkeit steckt, hat mich und die Schüler*innen zutiefst beeindruckt“, berichtet Florian Schnock. Dietmar Reschke ergänzt: „Die Schüler*innen haben durch die Projektarbeit noch einmal einen anderen Bezug zu ihrem Schulort in Merzenich entwickelt.“
Höhe- und zugleich Abschlusspunkt der historischen Arbeit war für die Schüler*innen die Plakatausstellung am 17. Juni 2025 im Schulgebäude Merzenich. In Anwesenheit der Zeitzeugen konnten die Schüler:innen ihren Eltern und weiteren geladenen Gästen der Gemeinde Merzenich die eigenen Ergebnisse in Form eine Plakatausstellung vorstellen. Abgerundet wurde die Präsentation am Nachmittag durch ein festliches Catering des WP-Hauswirtschaftskurses unter Leitung von Louise Hensdiek.
Inga Mehlert-Garms resümiert: „Die AG bot den Schüler*innen die Möglichkeit, ihren Heimatort näher kennenzulernen sowie Formen wissenschaftlichen Arbeitens.“ Mit Erfolg, wie Rebecca Embgenbroich betont: „Die Schüler*innen haben ihre Projektergebnisse in diesem Rahmen ansprechend präsentiert - sie können stolz auf ihre Arbeit sein.“
Mit diesem Projekt zwischen Schule und Gemeindearchiv wurde im wahrsten Sinne eine neue Dimension erreicht. Neben den Plakaten in 2D werden mithilfe einer 360-Grad-Kamera die Arbeitsergebnisse auch im dreidimensionalen Raum aufbereitet und digital dokumentiert. Jennifer Geißel hat diesen Bereich betreut: „Es ist erstaunlich, wie viel Rechnerleistung nötig war und wie technikbegeistert die Schüler*innen dieses neue digitale Format angenommen haben.“
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- Geschrieben von Administrator
- Erstellt: 19. September 2025
- Zuletzt aktualisiert: 19. September 2025
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